…Der Marktplatz ist entscheidend!
Im Gegensatz zu anderen Anlagemitteln gibt es bei Uhren zahlreiche Märkte, an denen die Ware gehandelt wird. Die renommiertesten Märkte mit der zahlungskräftigsten Klientel sind zurzeit die großen Auktionshäuser. Eine absolut identische Uhr würde auf unterschiedlichen Marktplätzen völlig abweichende Ergebnisse erzielen. Allein diese Tatsache mahnt zur Vorsicht bei der Bewertung einer Luxusuhren als Geldanlage. Eine regelrechte Arbitrage ist dann möglich, wenn man seltene Stücke zum Beispiel privat günstig ankaufen kann und später erfolgreich über renommierte Auktionshäuser wieder verkauft. Hier ist also taktisches Geschick gefragt. Leider sind die meisten Märkte hinsichtlich der Preisbildung nicht transparent. Das sogenannte front-running, also das Antreiben des Auktionspreises durch abgesprochene Gebote, ist an der Tagesordnung. Dadurch entstehen regelmäßig auch verdeckte Überbewertungen, denn anders als z.B. bei Wertpapieren stehen hinter einem Gebot keine echte Transaktion, da die Ware im Moment der Versteigerung nur einmal verfügbar ist. Es ist also für eine Gruppe von Bietern leicht, sich abzusprechen und den Preis ohne Kaufverpflichtung in die Höhe zu treiben. Abgesehen von diesen manipulativen Erscheinungen existieren regelrechte Premium-Märkte, wo eine bestimmte Klientel offenkundig bereit ist, weit über dem Markt liegende Preise zu zahlen.
(quelle watch pro)
Luxusuhren als Geldanlage: Informationen zur Geschichte sichern Anlagewert
Nicht für alle Uhrenmodelle existieren ausreichende Informationen zur Geschichte und zum Hintergrund. Das erschwert die faire Preisbildung erheblich. Seit einigen Jahren sind beispielsweise historische Militäruhren recht populär geworden. Durch Publikationen und vor allem durch einschlägige Foren haben sich die verfügbaren Informationen zu diesen Uhren stark verdichtet. In der Folge sind auch die Preise deutlich gestiegen. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie Informationstransparenz und Preisbildung zusammenwirken. Man sollte stets dafür sorgen, eine gut dokumentierte Expertise zu seinen Uhren anzulegen. Ähnlich wie bei Aktien kann diese als „Story“ dienen.