Sollte ich in meinem Trauring einen Größeren, viele kleine Brillanten oder eckige Diamanten wählen und was muss ich investieren? In anglikanischen Ländern wie USA, England und z.T. auch in Frankreich und Spanien wird ein Solitär im Gold oder Platinring gefasst als Brauch, zur Hochzeit an die Braut überreicht.
Diamant (von griechisch diaphainein: durchscheinen und adamantos: das Unbezwingbare) ist neben Graphit und Fulleren eine der drei Modifikationen des Kohlenstoffs und mit einer Mohshärte von 10 das härteste natürlich vorkommende Mineral. Seine Schleifhärte ist gar 140-mal so groß wie die des Korund. Allerdings ist die Härte des Diamanten auf seinen einzelnen Kristallflächen unterschiedlich, wodurch es erst möglich wird Diamant mit Diamant zu schleifen, da in dem dazu verwendeten Diamant-Pulver jeder Härtegrad vorkommt. Diamant ist bei Raumtemperatur metastabil, die Aktivierungsenergie für den Phasenübergang in die stabile Modifikation (Graphit) ist jedoch so hoch, dass eine Umwandlung in Graphit bei Raumtemperatur praktisch nicht stattfindet. Diamant besitzt ein kubisches Kristallsystem und ist in reinem Zustand transparent, oft aber durch Verunreinigungen in den verschiedensten Farben gefärbt; die Strichfarbe ist weiß.
Die Masse einzelner Diamanten wird traditionell in Karat angegeben, einer Einheit, die 0,200 Gramm entsprechen.
Aufbau und chemisches Verhalten
Exakt betrachtet ist Diamant kein reiner Kohlenstoff. Wenn auch der innere Aufbau theoretisch aus reinem Kohlenstoff besteht, so sind die freien Atombindungen an den Grenzflächen des Kristalls mit (je nachdem, was gerade „greifbar“ war) Sauerstoff oder Wasserstoff gesättigt.
Entstehung und Vorkommen
Das Muttergestein des Diamanten ist der Kimberlit. Innerhalb dieses Gesteins wandelt sich der Kohlenstoff in Tiefen von oft mehr als 150 Kilometer unter hohem Druck und bei Temperaturen von bis zu 3000 °C zu Diamant um. Dieser kommt sehr schnell durch die so genannten Pipes, vulkanische Eruptivschlote, an die Erdoberfläche und kann so der Phasenumwandlung zu Graphit entgehen. Von dort können die Kristalle durch natürliche Verwitterungsprozesse, bei denen sie aufgrund ihrer Härte intakt bleiben, abtransportiert werden und reichern sich dann meist in Sedimentgesteinen an, die heute eine der Hauptquellen des Minerals darstellen.
Gewonnen werden sie zudem in den Vulkanschloten erloschener Vulkane, die senkrecht nach unten abgebaut werden. Das Muttergestein wird dabei zermahlen, um die Diamanten zu gewinnen. Im Süden Afrikas liegen Diamanten auch am Grund der Wüste, so dass der Sand bis zum gewachsenen Fels abgetragen und gewaschen werden muss.
Die größten Diamantenvorkommen befinden sich in Afrika, insbesondere in Südafrika, Namibia, Botswana, der Demokratischen Republik Kongo und Sierra Leone, in Australien und in Russland. Es wurden aber auf allen Kontinenten Diamanten gefunden. In Europa gibt es bei Archangelsk ein Vorkommen. Die Weltproduktion an Naturdiamant liegt heute bei etwa zwanzig Tonnen pro Jahr und deckt bei weitem nicht mehr den Bedarf der Industrie. Etwa 80 Prozent des Bedarfs können die Naturdiamanten nicht decken. Daher decken in steigendem Maße synthetisch erzeugte Diamanten, deren Eigenschaften wie Zähigkeit, Kristallhabitus, Leitfähigkeit und Reinheit genau bestimmt werden können, diese Lücke. Mikrodiamanten entstehen vor allem bei Meteoriteneinschlägen.
Synthetischer Diamant
Seit 1955 ist es mit Hilfe des so genannten Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahrens (HPHT – englisch: high-pressure high-temperature) möglich, künstliche Diamanten herzustellen. Bei diesem Verfahren wird Graphit in einer hydraulischen Presse bei Drücken von bis zu 6 Gigapascal und Temperaturen von über 1500 °C zusammengepresst.
Verwendung
Die prestigeträchtigste Anwendung finden Diamanten als hochwertige Schmucksteine.
Diamanten als Schmuckstein
Ein Diamant hat eine sehr hohe Lichtbrechung und einen starken Glanz, gepaart mit einer auffallenden Dispersion, weshalb er traditionell als Edelstein geschliffen wird. Erst durch die Erfindung moderner Schliffe im 20. Jahrundert, durch die das Feuer eines Diamanten erst richtig zur Geltung kommt, wurde sein wahrer Wert offenbar. Es beruht auf zahllosen inneren Lichtreflexionen, die durch den sorgfältigen Schliff der einzelnen Facetten hervorgerufen werden, welche in speziell gewählten Winkelverhältnissen zueinander stehen müssen. Mittlerweile werden Schliffe und deren Wirkung auf Rechnern simuliert und die Steine auf Automaten geschliffen, um über eine exakte Ausführung optimale Ergebnisse zu erreichen. Nur ein Viertel aller Diamanten ist qualitativ überhaupt als Schmuckstein geeignet. Davon wiederum erfüllt nur ein kleiner Bruchteil die Kriterien, die heute an Schmucksteine gestellt werden: ausreichende Größe, geeignete Form, hohe Reinheit, und je nach Wunsch Farbigkeit oder Farblosigkeit.
Diamanten werden seit den 1980er Jahren unter anderem mit Lasern bearbeitet, um dunkle Verunreinigungen zu entfernen und Steine zu kennzeichnen. Die Eigenfarbe des Diamanten lässt sich nicht so einfach wie bei anderen Schmucksteinen beeinflussen. Unansehnliche Steine gibt man zur Farbveränderung seit den 1960er Jahren in Kernreaktoren zur Bestrahlung. Das Resultat sind dauerhafte Farbveränderungen
Diamantbestimmung
-Einheiten
Kriterien zur Erkennung eines Diamanten sind seine Dichte, Härte, Wärmeleitfähigkeit, Glanz, Lichtstreuung oder Dispersion, Lichtbrechung oder Refraktion sowie Art und Ausbildung vorhandener Einschlüsse.
Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsinstrument zwischen naturfarbenen und künstlich gefärbten Diamanten liegt in der Absorptions-Spektroskopie. Diamanten kommen in allen Farben und Schattierungen vor, doch sind es nur die gelben, braunen und grünen Diamanten, die ein Linienspektrum erzeugen. Die Farben und damit auch die Absorptionslinien beruhen auf Stickstoffbeigaben im Kohlenstoffgitter des natürlichen Diamanten.
Brillanten
Eine besonders charakteristische – und für Diamanten die mit Abstand häufigste – Schliffform ist der Brillantschliff. Nur derartig geschliffene Diamanten dürfen als Brillanten bezeichnet werden. Zusätzliche Angaben wie echt oder ähnliche sind dabei nicht erlaubt, da irreführend. Zwar ist es möglich – und auch nicht unüblich – andere Edelsteine oder Imitate im Brillantschliff zu verarbeiten, diese müssen dann aber eindeutig bezeichnet sein, zum Beispiel als Zirkonia in Brillantschliff. Merkmale des modernen Brillantschliffs, auch Vollbrillant genannt, sind eine kreisrunde Rundiste, mindestens 32 Facetten plus Tafel im Oberteil sowie mindestens 24 Facetten plus gegebenenfalls eine Kalette im Unterteil. Er wurde um 1910 aus dem so genannten Altschliff des vorhergehenden Jahrhunderts entwickelt. Es gibt heute unterschiedliche Varianten:
Aufgrund der weitgehend feststehenden Proportionen beim Brillanten, ist es möglich anhand des Durchmessers das ungefähre Karat-Gewicht zu ermitteln.
Durchmesser |
Karat |
1,1 mm |
0,01 ct |
2,0 mm |
0,03 ct |
3,0 mm |
0,10 ct |
5,1 mm |
0,50 ct |
6,3 mm |
1,00 ct |
8,3 mm |
2,00 ct |
11,2 mm |
5,00 ct |
Die Entwicklung des Brillantschliffs
Der Diamant findet seit mindestens 2000 Jahren schon als Schmuckstein Verwendung, doch eine gezielte Bearbeitung setzte erst im 14. Jahrhundert ein. Zunächst aber wurden hier nur zur Erhöhung des optischen Effektes die natürlichen Kristallflächen poliert. Dieser – noch weitgehend in seiner natürlichen Form belassene – erste Diamantschliff wurde, seiner Charakteristik entsprechend, Spitzstein genannt.
Durch Abspalten oder Abschleifen der Oktaederspitzen erzeugte man bald eine zusätzliche große Fläche auf der Oberseite (Tafel) und eine kleine auf der Unterseite (Kalette) was zum so genannten Dickstein oder Tafelstein führte. Seite Ende des 15. Jahrhunderts legte man, dank der Entwicklung der Schleifscheibe, immer mehr zusätzliche Facetten an. Um 1650 wurde – der Überlieferung nach auf Anregung des französischen Kardinals Mazarin – erstmals ein Stein mit 34 Flächen (32 Facetten plus Tafel und Kalette), sowie gerundetem, wenn auch noch nicht kreisrundem, Grundriss (Rundiste) entwickelt. Diese, Zweifaches Gut oder auch Mazarin-Schliff genannte Form, erhielt Ende des 17. Jahrhunderts durch den venezianischen Edelsteinschleifer Peruzzi seine Steigerung im so genannten Dreifachen Gut oder Peruzzi-Schliff. Aber auch beim Altschliff, dem unmittelbaren Vorläufer des modernen Brillanten, ist der kreisrunde Körper noch nicht konsequent umgesetzt.
Da der Diamant, gerade in einer schmuckwürdigen Qualität, ein sehr teurer, weil seltener und unter großem Aufwand zu gewinnender Rohstoff ist, war und ist man natürlich stets bestrebt beim Schleifen möglichst effizient zu arbeiten. Dies bedeutet, dass man versucht, unter möglichst geringem Materialverlust einen möglichst großen optischen, und somit wertsteigernden, Effekt zu erzielen.
Fancy Diamonds
Der Name Fancy Diamonds (englisch fancy „schick“), auch kurz Fancys genannt, bezeichnet farbige Diamanten. Zwar sind die meisten Diamanten farbig, viele sind jedoch unattraktiv; so kann die Eigenfarbe des Diamanten von allen Tönungen im Bereich Grau, Gelb, Grün, Braun dominiert werden; gelegentlich wechselt sie auch innerhalb eines Steines. Reine intensive Farben sind selten und wertvoll, entsprechend bessere Preise werden dafür bezahlt, die zum Teil beträchtlich über dem Standard für farblose Diamanten liegen können. Statistisch gesehen ist bei 100.000 Diamanten durchschnittlich nur ein „Fancy-Diamant“ dabei. Gelb- und Brauntöne, die mehr als 80 Prozent aller farbigen Diamanten ausmachen, sind im engeren Sinne keine Fancys. Kanariengelb oder Cognacgoldbraun sind hingegen Fancy-Farben.
Die Farbbezeichnungen werden zu Verkaufszwecken gewählt: Goldorange, Lemon, Schoko, Noir/Black, Electric-Blue. Die erste große Fancy-Quelle wurde 1867 in Südafrika gefunden. Seit den 1980ern ist die Argyle Mine in Australien die wichtigste Fundstätte für pinkfarbene bis rote Fancy Diamanten.
Man unterscheidet sieben Fancy-Farben, neben denen noch viele weitere Zwischenfarben wie zum Beispiel Gold, Grau oder Gelbgrün existieren. Für die Färbung ist je ein anderer Stoff verantwortlich:
Kanariengelb: Für die Gelb töne ist Stickstoff verantwortlich. Je größer der Stickstoffgehalt, desto intensiver der Gelb- oder auch Grün ton. Der berühmteste und wahrscheinlich größte gelbe Diamant ist der Tiffany von 128,51 Karat, sein Rohgewicht betrug 287,42 Karat. Gelb ist nach weiß und zusammen mit braun die häufigste Farbe von Diamanten.
Braun: Für die Brauntöne sind Kristallverunreinigungen verantwortlich. Der größte braune geschliffene Diamant ist der Earth Star mit 111,6 Karat. Der größte je gefundene braune Diamant ist wahrscheinlich der Lesotho mit 601 Karat.
Blau: Das Element Bor ist für die blaue Färbung von Diamanten verantwortlich. Der größte und berühmteste blaue Diamant ist der angeblich verfluchte Hope-Diamant, welcher ungeschliffen 112,5 Karat wog und in geschliffenem Zustand heute 45,52 Karat wiegt. Blaue Diamanten sind sehr selten, doch häufiger als grün oder rot.
Grün: Der bekannteste und vielleicht auch größte Diamant dieser Farbe ist der Dresden-Diamant mit einem Gewicht von 41,0 Karat (ungeschliffen 119,5 Karat). Grüne Diamanten sind sehr selten.
Rot: Vermutlich sind Kristalldefekte verantwortlich für diese Färbung. Der größte je gefundene rote Diamant ist der australische Red Diamond mit einem Rohgewicht von 35 Karat. Der größte geschliffene Diamant ist der ebenfalls australische Red Shield mit 5,11 Karat. Reine rote Diamanten sind die seltensten unter allen Diamanten. 90 Prozent der roten Diamanten stammen von der Argyle Mine in Australien. Von den purpurnen Diamanten existieren nur zehn Exemplare, wovon der größte 3 Karat wiegt. Alle kamen ebenfalls aus der Argyle Mine. Rote Diamanten sind die teuersten aller Diamanten.
Pink oder Rosa: Oft werden pinkfarbene Diamanten zu den roten Diamanten gezählt. Auch hier sind Kristallunreinheiten für die Farbe verantwortlich. Der größte Rohdiamant ist der Daya-I-Nur mit einem Gewicht von 285 Karat, der größte geschliffene Diamant der Steinmetz Pink mit 59,6 Karat. Von den 66 größten Diamanten ist nur einer rosa gefärbt.
Reinheit
Zur Beschreibung der Reinheit werden folgende Fachbegriffe verwendet:
- if (internally flawless) – lupenrein
- vvs (very, very small inclusions) – sehr, sehr kleine Einschlüsse
- vs (very small inclusions) – sehr kleine Einschlüsse
- si (small inclusions) – kleine Einschlüsse
- p1 (Piqué 1) – Einschlüsse mindern die Brillanz nicht
- p2 (Piqué 2) – Einschlüsse mindern die Brillanz nur schwach
- p3 (Piqué 3) – Einschlüsse mindern die Brillanz deutlich
Die berühmtesten Diamanten
Name | Rohgewicht | Fundjahr | Fundland | Bemerkung |
Cullinan | 3106 Karat | 1905 | Südafrika | Wurde in 105 Steine aufgespalten. |
Excelsior | 995,20 Karat | 1893 | Südafrika | Wurde in 22 Steine aufgespalten. |
Star of Sierra Leone | 968,90 Karat | 1972 | Siera Leone | Wurde in 17 Steine aufgespalten. |
Incomparabel | 797,5 Karat | 1650 | Indien | bläulicher Diamant; gilt seit 1739 als verschwunden. |
Präsident Vargas | 726,8 Karat | 1938 | Brasilien | |
Jonker | 726 Karat | 1934 | Südafrika | |
Koh – i – Noor | 186 Karat | ca. 3000 v. Chr. | evt. Indien | ältester bekannter Diamant; heute im Tower of London |
Florentiner | 137,27 Karat | unbekannt | unbekannt | gelber Diamant; Verbleib nach dem 1. Weltkrieg unbekannt |
Regent oder Pitt | 136,75 Karat | um 1700 | Indien | heute im Louvre |
Hope | 112,5 Karat | unbekannt | Indien | blauer Diamant; 1642 erstmals aufgetaucht, heute als Dauerleihgabe in der Smithsonian Institution in Washington zu sehen |
Schah | 86 Karat | unbekannt | unbekannt | mit Gravur seiner drei königlichen Besitzer (einer war Schah Janan, deshalb sein Name); heute im Kreml in Moskau |
Sancy | 55 Karat | unbekannt | Indien | |
Dresden Diamant | 41 Karat | um 1743 | Indien | Grüne Farbe, heute im Grünen Gewölbe in Dresden |
Soziale Einflüsse
Während der Großteil der heutigen Diamanten mit modernen Mitteln von sehr wenigen international operierenden Konzernen wie der Firma De Beers abgebaut wird, kommt es durch den exorbitanten Preis, der für Diamanten gezahlt wird, vor allem in den unterentwickelten Regionen und Krisengebieten der Welt zu Grabungen unter erbärmlichen und zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen. Selbst wenn einzelne der Arbeiter fündig werden, werden die Rohdiamanten zumeist billig an die lokalen Kriegsherren verkauft, so dass nur ein Bruchteil der Gewinne bei den eigentlichen Produzenten verbleibt.
Mit den Gewinnen aus dem Diamantenhandel werden auf dem afrikanischen Kontinent auch viele Bürgerkriege finanziert, so zum Beispiel in der Demokratischen Republik Kongo. Auch aus diesem Grunde wird heute versucht, den Handel mit diesen Blutdiamanten beziehungsweise Konfliktdiamanten zu unterbinden. Allerdings ist es praktisch nicht möglich einem Diamanten seine Herkunft anzusehen, und Zertifikate, die dies ermöglichen sollen, werden häufig gefälscht.
Geschichte
Der erste überlieferte Diamantfund stammte aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. aus Indien. Bereits damals sagte man Diamanten magische Wirkungen nach, weshalb man sie auch als Talismane nutzte. Diamanten waren auch bei den alten Römern bekannt und wurden sehr geschätzt. Die Verwendung von Diamanten als Werkzeug beschreibt schon Plinius der Ältere in seinem Werk Naturalis historia, XXXVII 60. Um 600 n. Chr. wurde der erste Diamant auf der indonesischen Insel Borneo gemeldet, doch obwohl Indien nun nicht mehr die einzige Quelle war, blieben die indonesischen Funde unbedeutend, da die Anzahl zu gering und der Transport zu den Handelsstädten zu weit war. Erst im 13. Jahrundert entdeckte man, dass sich Diamanten bearbeiten lassen, was jedoch in Indien abgelehnt wurde, da die Steine so angeblich ihre magischen Kräfte verlieren könnten. Der heutige typische Brillantschliff wurde erst um 1910 entwickelt.
Im 18. Jahrhundert fingen die indischen (und auch die indonesischen) Minen an sich zu erschöpfen. Als ein Portugiese auf der Suche nach Gold in Brasilien war, entdeckte er den ersten Diamanten außerhalb Asiens. Dieser Fund verursachte einen „Diamantenrausch“. Den ersten Diamanten im Muttergestein Kimberlit fand man 1869 in Südafrika Kimberley. Ein Jahr später übernahm Südafrika die Rolle des Hauptlieferanten, da auch Brasiliens Funde seltener wurden. Auf der Weltausstellung in Philadelphia 1876 wurden erstmals mit Diamanten besetzte Steinsägemaschinen einer breiten Öffentlichkeit gezeigt. 1926 entdeckte man auch an der Atlantikküste Diamanten und 1955 wurde schließlich der erste Diamant künstlich hergestellt. Den ersten Diamanten auf dem Meeresgrund fand man erst 1961. Heute ist Australien der Hauptlieferant für Diamanten.
Fazit
Als Designer und Hersteller exklusiver Trauring und Schmuck – Kollektionen (http://www.uliglaserdesign.de/) empfehle ich grundsätzlich, dass man die Wahl der Brillanten /Diamanten abhängig machen sollte von der Art und Funktionalität der Gestaltung. Der Solitär, der Halb oder Viertel „Karäter“ im Vorsteck-Ring für die Morgengabe verarbeitet, ist eine wunderschöne elegante und klassische Ergänzung. Da diese zum Einen alte Tradition den Fortbestand sichert, andererseits auch eine Wertigkeit der Zeremonie verleiht.
Da nicht immer ein großes Budget (Brautkleid, Hotel, Essen etc…) übrig ist für „Ringe die ein Leben lang begleiten“ wird seit Ende der Neunziger Jahre für die kommerzielle Schmuck-Trauring Produktion nach Alternativen gesucht.
Neue Schmuck-Metalle, günstigere Legierungen wie 14karat/8karat Gold und kleinerer Brillantbesatz sind die Antwort darauf. Im aktuellen Zeitgeist werden von den Konsumenten eher kleine Brillanten (0,01-0,06ctct Brillanten) bevorzugt. Um ganze Flächen oder lineare Symbolik zu gestalten bietet sich die klassische Pavé – Fasstechnik an. Optisch edel mit klassischer Attitüde, handwerklich und gestalterisch zu Top – Design „Made in Germany“ verarbeitet, sind Partnerringe/ Trauringe für den täglichen Gebrauchsanspruch auch mit kleineren Brillanten eine clevere Alternative. Selbstverständlich ist aber auch bei kleinen Brillanten eine exzellente Qualität in Bezug auf Farbe (color) Reinheit (Clarity) und Schliff (Cut) das A und O.
Hochwertiger Brillantbesatz in mittleren Goldqualitäten verarbeitet, wird optisch dem Besatz einen Abbruch tun, da die Brillantfarbe gemindert wird und der Gesamteindruck eher billig anmutet. Am Ende begleitet ein Partner oder Trauring ein ganzes Leben lang und am falschen Ende gespart, ist dann 24 Stunden am Tag sichtbar!
Da es keine feste Preise für Brillanten gibt, durch die täglich wechselnden Tageskurse in US-Dollar an den internationalen Börsen, ist auch nur bedingt ein Preis zu fixieren. Große Brillanten per Zertifikat durch internationale Institute wie EGI (mit Mikrofilm und eindeutigem Zertifikat) sind durchaus marktstabil, brauchen beim Weiterverkauf aber immer den Liebhaber der bereit ist den Preis zu akzeptieren. Jedes Brautpaar, jeder Schmuck und Brillantliebhaber hat seine individuellen Wünsche nach Design, Qualität, optischer Aussage oder auch Schmuck- Marke, so dass am Ende jeder für sich entscheiden muss …Wie viel ist mir ein Brillant wert !
Uli Glaser Designer