Aber doch nicht so weiß wie der Name es beschreibt!
Die Idee, Gold in weißer Farbe herzustellen, stammt bereits aus den Anfängen des 20sten Jahrhunderts. Damals suchte man eine Möglichkeit, teures Platin (Chemische Abkürzung Pt) kostengünstig zu ersetzen. Um die Entfärbung des Goldes zu erreichen wurde früher meistens Nickel verwendet, welches heute für die Schmuckherstellung in Deutschland verboten ist , da es stark allergen ist. In einer sehr geringen Menge beigemischt unterschreitet es jedoch die vorgeschriebenen Grenzwerte. Weil Hersteller ihre Trauringe und sonstigen Schmuckteile mit einem minimalen Nickelanteil trotzdem als „nickelfrei“ verkaufen dürfen, sollte bei der Auswahl darauf geachtet werden, dass tatsächlich kein Nickel enthalten ist, da für Hyperallergiker diese kleinsten Mengen bereits zu Irritationen führen können!
Auch Silber kommt als Legierungspartner von Feingold in Frage. Oftmals jedoch bei geringem Feingoldanteil, etwa bei der Herstellung von 333er (8k) Trauringen.Diese Legierung ist dann sehr kostengünstig. Grundsätzlich vorgeschrieben ist bei:
333Gold 33,3% Anteile, bei
585 Gold 58,5% Anteile und bei
750Gold 75% Anteile Feingold.
Die restlichen Legierungszusätze sind Silber und Kupfer in entsprechenden Prozentualen. Ein Nebenmetall des Palladiums, das Rhodium, kommt ebenfalls gerne als Feingold-komplementär in Frage.
Durch die Anwendung von Rhodium werden die Kratzfestigkeit und die Verfärbung verbessert. Man spricht dann von weiß rhodinierten Trauringen. Das Rhodium wird im galvanischen Verfahren aufgebracht, und hier versteckt sich auch schon die Problematik. Da Trauringe in der Regel täglich getragen werden, kann diese Oberflächenvergütung schon nach wenigen Monaten abgetragen sein. Zwar lassen sich durch das Rhodinieren die Ringe kurzfristig erneuern, es ist aber mit zusätzlichen Kosten verbunden. Die Beimischung von Mangan in Trauringen aus Weißgold sollte ebenfalls wohl überlegt sein. Die anfänglich günstigen Preise sind verlockend und die Optik des Weißgoldringes erscheint auch wunderbar weiß. Mit der Zeit können sich aber unschöne Verfärbungen ergeben. Grundsätzlich ist eine Weißgoldlegierung in der Farbe grau, ähnlich dem Titan.
Die wohl hochwertigste Legierung für Trauringe aus Weißgold bietet das 750er Weißgold, bei dem Palladium als Legierungspartner verwendet wird. Palladium gehört als Nebenmetall zur Platin-Gruppe und besitzt ähnliche Eigenschaften wie das rare Edelmetall selbst. Palladium, (Chemische Abkürzung Pd) ist aber etwas günstiger als Platin. Ebenfalls sehr selten, schlägt sich dies auch in einem höheren Preis für die Legierung nieder. Je mehr Palladium enthalten ist, desto grauer wird das Weißgold und eventuelle Verfärbungen können ausgeschlossen werden. Beim Trauring aus 750er Weißgold ist der Anteil am Palladium nicht so hoch, wie beim 585er Weißgoldring. Und genau das sorgt für einen ganz außergewöhnlichen dezenten grauen Farbton, der sehr neutral auf chemische Einflüsse wie Schwefel in der Luft, Kosmetika oder Hauttranspiration reagiert. Eine langlebige konstante graue Farbe bleibt somit erhalten.
Herausragend sind auch die Trageeigenschaften, denn trotz des hohen Feingoldgehaltes verfügt die 750er Legierung zwar auch über eine hohe Zähigkeit, jedoch ist der Materialabrieb durch das tägliche Tragen ebenfalls vorhanden.